Mein Drittes Wochenende in Schweden

Es ist nun Sonntag Abend. Mein 20. Tag in Schweden neigt sich dem Ende. Ich hab schon einiges erlebt in dieser kurzen Zeit. Ich sitze gerade in meiner Unterkunft und mache Hausaufgaben. Da ich hier kein Internet habe, werde ich diesen Post morgen online stellen. Ich muss ein Kinderbuch lesen und eine Zusammenfassung schreiben. Tina och Tobias och den stora stormen. Ich verstehe leider ziemlich wenig, hoffentlich kennt die Lehrerin das Buch nicht und ich kann ihr einfach irgendwas erzählen. Gerade habe ich ne Dose Pripps Blå 3,5% Bier geleert und werde schon müde auf dieses verdünnte Bier hier, das allerdings nicht so schmeckt als wäre es verdünnt. Es kann aber auch sein, dass ich mich schon so daran gewöhnt habe, dass ich es nicht mehr merke. Wird hart werden, wenn ich wieder in Deutschland bin und mit euch ein richtiges Bier trinke. Nicht wundern wenn ich dann nach dem Zweiten auf Cola umsteige, weil ich schon betrunken bin.
Aber nun mal zum Wochenende-Bericht. Freitag Abend haben mich Peter und seine Freundin Ilka in Härnösand abgeholt. Wir fuhren nach Bergeforsen. Das liegt circa 35km südlich von hier. Als wir dort ankamen war es schon halb elf nachts. Wir suchten uns einen ruhigen Platz an einem See und stellten unser Zelt unter großen Tannen und Fichten auf weichem Waldboden auf. Am nächsten morgen badete ich früh um acht mit Ilka in diesem idyllisch gelegenen See. Wir trafen dann den Kanuvermieter, der uns mit seinem Landrover flussaufwärts fuhr. Auf den ersten paar Kilometern war der Fluss sehr flach. Wir mussten mehrmals aussteigen und das Kanu über Sandberge ziehen. Landschaftlich war das ganze sehr schön und auch ein bisschen bizarr, weil überall entwurzelte umgestürzte Bäume im Wasser lagen und wir lange Zeit nichts sahen oder hörten, was von menschlichem Leben zeugte. Wir kamen uns vor wie die letzten Überlebenden nach der Apokalypse. Je näher wir dem Meer kamen umso tiefer und breiter wurde der Fluss. Kurz vor der Ostsee legten wir auf einer kleinen Insel im Flussdelta an. Wir bauten unser Zelt auf und gingen baden. Da das Wetter am nächsten Morgen nicht so besonders gut aussah, beschlossen wir nur noch ans Festland zu paddeln und uns vom Bootsvermieter abholen zu lassen. Wir machten noch einen Abstecher nach Sundsvall. Da das Wetter nach einem kurzen Schauer doch noch richtig schön wurde fuhren wir nachmittags nach Smittlingen an den Strand an dem ich letzten Samstag schon war (siehe Post).Die Redaktion dankt Peter und Ilka für Programm und Gestaltung.
Das war mal wieder ein spitzen Wochenende hier in Schweden. Eigentlich könnte man vieles von dem was ich hier mache auch in Deutschland machen. Warum nimmt man sich die Zeit dazu so selten, wenn man zu Hause ist?
So, es ist jetzt viertel eins, für die Nicht-Sachsen und Nicht-Franken unter euch: viertel nach zwölf. Ich muss nun noch ne viertel Stunde warten bis meine Wäsche fertig ist. Warum wasch ich meine Wäsche so spät? Weil es nicht so einfach ist die Waschmaschine leer anzutreffen und ich deshalb die Gelegenheit auch noch spät abends nutze.
Ich melde mich dann Mittwoch wieder, falls hier noch was aufregendes passiert. Mittwoch ist unser letzter Tag hier am Donnerstag fahr ich nach Östersund und beziehe meine „lilla Villekullevilla“ auf dem Campingplatz.
Die Redaktion gratuliert dem SV Rapid zum ersten Saisonsieg, dem Club zur Verteidigung der Tabellenführung und hofft auf einen Sieg der Löwen heute abend.
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